Gothic II
Das Minental von Khorinis. Lange vergessen waren die ruhmreichen Tage der einstmals ertragreichen Erzminen des unscheinbaren Landstrichs. Umringt von der undurchdringlichen magischen Barriere schufteten Sträflinge in den Erzminen, fristeten ihr Dasein in dem scheinbar natürlichen Gefängnis.
Einem einzelnen Mann war es gelungen, die Ketten der Gefangenschaft zu sprengen. Er folgte dem Ruf der Freiheit, der ihn tief in die unterirdischen Tempel dieser Welt führte. Bereit jeden Preis zu bezahlen, ohne Kompromisse. Tatsächlich gelang es ihm, ein uraltes Übel aus dem Tal zu verbannen und die magische Barriere für immer zu zerstören.
Angespornt vom Hass ihrer jahrelangen Gefangenschaft strömten die Gefangenen durch den einzigen Pass in die lang ersehnte Freiheit. Niemand in Khorinis war auf das Geschehene vorbereitet, zu lange hatte man schon im Schatten der scheinbar unzerstörbaren Kuppel gelebt. Die kleine Garnison der Miliz hatte dem Ansturm der Häftlinge nichts entgegen zu setzen. Nach einigen blutigen Gefechten gelang es vielen der Sträflinge, sich in den Bergen und Wäldern des Umlandes zu verstecken.
Die stetig zunehmenden Überfälle in der Umgebung der Stadt Khorinis und das immer dreistere Auftreten der Banditen schienen die gesamte Stadt zu lähmen. Angestachelt durch die Unfähigkeit der Miliz, ihre Höfe zu schützen, verbündeten sich einige der Bauern mit den Geflohenen und verweigerten von nun an dem König die Gefolgschaft.
Die Insel Khorinis sieht einer ungewissen Zukunft entgegen: Immer mehr Nahrungslieferungen der Bauern bleiben aus, einige Bauern lassen gar ihre Vorräte von Söldner beschützen. Die Vorräte in den Kellern der Stadt rapide dahin. Die Macht der Miliz endet am Stadttor - niemand außerhalb der Stadtmauern ist mehr sicher vor den Überfällen der Banditen.
Doch was niemand ahnt: Das Böse ist nicht tot. Es formiert sich neu. Es formiert sich, um den Menschen den letzten Todesstoß zu versetzen. Und niemand kann es aufhalten.
Niemand?